zum Tode von Pater Martin

Wir trauern um Pater Martin der unsere Meditations- und Heilfastengruppen viele Jahre auf unverwechselbare Art und Weise begleitet hat. Sind dankbar für so viele gemeinsame Stunden. Wir werden ihn sehr vermissen.

Zum Tode von P. Martin, dem Prior und Gästepater in Himmerod.
Es wird hell wenn du kommst.

Es gibt Lücken, wenn einer geht und nicht wiederkommt, manchmal auch Löcher, in die Zurückbleibende fallen, Ratlosigkeiten und Erinnerungen an letzte Tage und Stunden eines Verstorbenen. Da war immer jemand, dem man begegnete auf dem Abteihof, in der Klosterbuchhandlung oder im Sprechzimmer, jemand, wo man stehen blieb, sich setzen konnte, fragte und zuhörte und immer ein Lächeln erntete, und nicht zuletzt war da jemand, der ansprechbar war und Zeit hatte für Seelsorgliches wie für Taufe und Trauung oder ein Hochzeitsjubiläum.

pater_martin2

Die Rede ist natürlich von P. Martin Stork, dem ehemaligen Prior der Abtei, der kurz vor Weihnachten und erst 65-jährig unerwartet verstarb. „In Erwartung des Advent unseres Herrn Jesus Christus verstarb er“, steht auf seinem Totenzettel. Hier liegt das Geheimnis auch seines Lebens: horchen, spähen, erhoffen, etwas vom letzten Glück ahnen, sein Kranksein mittragen, meditieren. Darin steckt das lateinische „medium“: die Mitte suchen und entdecken, sich hineinziehen lassen in diese Mitte, die Jesus Christus ist, und dann herausspüren, dass in der Tiefe meiner Existenz, mitten in mir der dreifaltige Gott wohnt. Meditation war auch das Medium, mit dem unser Mitbruder viele Menschen in regelmäßigen Kursen in das Geheimnis ihres Lebens hineinführen wollte. Seine Verbundenheit und Vertrautheit mit der Liturgie und Theologie der Ostkirche bildete da einen hervorragenden Zugang.

Niemand kann in ein paar Zeilen den Weg und das Wesen eines Menschen umschreiben, es sind nur Akzente, die uns erinnern. Nicht fehlen darf das Motiv der Freude dieses rheinischen Menschen: Freude, die er verbreitete, wenn er erzählte, zuhörte, schmunzelte, erklärte oder einfach half. Vor allem die Mitarbeiterinnen unserer Buchhandlung werden ihn nicht vergessen. Bei Büchern war er wie zuhause, und die Kunden schätzten seinen Rat.

pater_martin+ilse
Zahllose Menschen begleiteten ihn auf dem letzten Weg, von überallher erreichten uns Zeichen der Teilnahme. Uns Lebenden wird P. Martin fehlen, auch der Gemeinschaft: seine Spiritualität, sein Dabeisein im Chorgebet, sein seelsorgerisches Engagement, sein mit brüderliches Tun und dies Gern-mit-uns-Zusammensein.

„Es wird hell, wenn Du kommst“, lautet ein Gruß aus Afrika. Das traf auf unseren Mitbruder zu. Wie toll, wenn das jemand einmal von uns sagen könnte!

Br. Stephan

Schreibe einen Kommentar