Meditation nach WCCM

Meditation nach der Methode der WCCM

Ich möchte Ihnen an diesem Wochenende in Himmerod die Schweigemeditation vermitteln, d. h. eine Christliche Meditationsform, sowie ich sie bei Pater Martin in all den Jahren die ich schon nach Himmerod komme kennen gelernt und schätzen gelernt habe. Das Herzensgebet.

Wenn man sich auf sie einlässt, führt sie bei regelmäßiger Praxis im Laufe der Zeit dazu, wovon der oben genannte Text spricht „vollkommen ganz sein“, Gottes Gegenwart spüren. Sich in seine Nähe begeben, sich IHM überlassen. Unsere Anliegen IHM überlassen.

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Pater Martin, verst. 18.12.2008
Ehem. Prior von Kloster Himmerod und langjähriger Begleiter und Freund unserer Meditationsgruppen

- Christliche Meditation nach der WCCM -
- eine Brücke des Friedens und der Einheit zu sich selbst
– zu andern - zu Gott –

Meditation sollte zur täglichen Praxis werden, denn die Christliche Meditation sowie wie wir sie hier in Himmerod an diesem Wochenende praktizieren, ist in ihren Grundzügen einfach. Sie soll dem Praktizierenden eine tiefere Dimension und Bewusstsein erschließen. Einfach dadurch, dass er täglich übt, ganz ruhig und still zu werden. Ich habe sie hier in Himmerod durch Pater Martin kennen und schätzen gelernt und möchte sie in Erinnerung an ihn an Euch weitergeben.
Die praktische Übung wird zeigen, in welcher Weise Meditation – wie in allen Traditionen – eine Brücke des Friedens und der Einheit werden kann, die sich einem „Leben in Fülle“, wie es uns Jesus versprochen hat, entgegenstellen.

Meditation heißt Beten, alles was uns belastet lassen wir zurück, übergeben es IHM, lassen es ruhen, wie der Boden in einem See, wie Pater Martin immer sagte. Warum alles immer wieder aufwühlen, loslassen, ruhen lassen, damit das Wasser klar ist.

Was heißt Beten?
Nach einer alten Definition bedeutet Beten „Herz und Geist zu Gott erheben“. Was ist hier „Geist“ und was ist hier „Herz“? Der Geist ist, was denkt – er fragt, plant, macht sich Sorgen, träumt. Das Herz ist, was weiß – es liebt. Der Geist ist das Organ des Erkennens, das Herz das Organ der Liebe. Das geistige Bewusstsein muss schließlich jener umfassenderen Weise des Erkennens Raum geben, die das Bewusstsein des Herzens ausmacht. Lieben ist volles Erkennen.

Als Kinder lernen wir, unsere Gebete aufzusagen, Gott um das zu bitten, was wir oder andere brauchen. Aber das ist nur das halbe Mysterium des Gebetes.

Die andere Hälfte, das ist das Gebet des Herzens, ein Gebet, bei dem wir nicht an Gott denken, nicht zu ihm sprechen, ihn nicht um irgendetwas bitten. Wir sind einfach in Gottes Gegenwart, der in uns wohnt im Heiligen Geist, dem Geist, den Jesus uns gegeben hat. Der Heilige Geist ist Liebe, die Liebe, die Gemeinschaft der Liebe, zwischen dem Vater und dem Sohn. Dieser Geist ist es, den Jesus in das Herz jedes Menschen einhaucht. Die Meditation, das Gebet des Herzens, vereinigt uns daher mit dem menschlichen Bewusstsein Jesus im Geist.

„Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können“ (Römer-Brief 8.26)

Für das Beten mit dem Verstand – das Beten in Worten oder mit Gedanken – können wir Regeln aufstellen. Es gibt viele „Methoden des Gebetes aus dem Verstand, für das Gebet des Herzens jedoch gibt es keine Technik, keine Regeln“ … und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.“ (2. Korinther-Brief 3.17)

Darum wollen wir an diesem Wochenende uns auf das Gebet des Herzens einlassen, SEINE Gegenwart suchen und vielleicht spüren.

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